Sonntag, 4. März 2012
Fasching in der Schule
Jedes Jahr wird die Faschingsfeier der Schule von den Schuelern der S5 organisiert. Das waren in diesem Jahr eben wir. Wir haben Flyer entworfen, gedruckt, verteilt, Eintrittskarten gemacht und verkauft und die ganzen Spiele, Essen, Trinken und Attraktionen organisiert. Alle Eltern haben viel mitgeholfen und es hat echt Spass gemacht.
Am Tag selber dann bin ich erst gegen Ende gekommen. Aber es war ein grosser Erfolg und das Geld, das dabei reinkam, kommt der S5 zu ihrer Abschlussfahrt oder so zu Gute. Alle Rueckmeldungen waren positiv.
Man sollte verkleidet kommen und da ich natuerlich kein Kostuem mitgebracht hatte und meine Tante auch nichts hatte, habe ich eben mein Dirndl angezogen und bin mit einer Klassenkameradin als „Deutsche“ gegange. Es war echt lustig, nur als ich mich dann wieder umziehen wollte zum Heimfahren (mit der Micro), waren die Toiletten abgeschlossen und ich musste mit dem Dirndl heimfahren. Das war echt peinlich, weil das hier niemand kennt und deswegen alle ganz komisch geschaut haben... naja, soooo schlimm war es auch nicht.



Deutsche Schule Santa Cruz
Das ist meine Schule hier. Sie liegt ca. 20 min. Autofahrt von meinem Haus entfernt in einem guten Viertel. Die Schule ist echt total gross, modern und vor allem sauber. Die Stadt ist im Allgemeinen ja total schmutzig. Da ist es immer schoen, in die Deutsche Schule zu kommen, wo die ganze Zeit viele Reinigungskraefte rumlaufen und alles sauber machen. Auch muessen hier die Schueler die Tafeln immer nur trocken wischen und die Putzfrauen machen das nach dem Unterricht dann immer noch schoen mit Wasser. Wirklich die ganze Zeit laufen Leute mit Besen, Wischmopp, Muelltueten rum oder Maenner pflegen den Rasen... alles.
An dem Schuelereingang, am Lehrereingang und am Lehrerparkplatz sind immer min. 2 Guardias da, die aufpassen. Also die Schule ist auch echt ziemlich sicher.
Um die Schule herum ist eine Mauer und wer zu spaet kommt, muss draussen warten, bis die 2. Stunde beginnt und kann dann rein. Wenn dann der Unterricht morgens vorbei ist, macht man die Tore auf und die Schueler, die aus haben, koennen raus und heim gehen und die, die noch Mittagschule haben, koennen kurz raus und sich etwas zu essen kaufen. Doch nach kurzer Zeit werden die Tore wieder geschlossen und 15 min. vor Nachmittagsunterrichtbeginn wieder geoffnet. Schon lustig...
Das Schulgeld wurde dieses Jahr erhoeht und jetzt kostet die Schule pro Schueler 300$ im Monat. Wer dann auch noch Geschwister auf der Schule hat, muss also schon immer ziemlich viel alleine Schulgeld im Monat bezahlen. Dazu kommen dann noch das Mittagessen, das Schulmaterial, denn die Buecher muss man hier kaufen oder leihen, doch das kostet auch 20$, und in meinem Jahrgang und in dem ueber uns (also Abschlussklasse) kommt dann auch noch CAS (ein Projekt) dazu, das man bezahlen muss. Wer dieses Projekt nicht macht, kann das Internationale Abitur auch nicht machen.
Es gibt immer a, b und c von jeder Jahrgangsstufe in der Grundschule (geht bis einschl. 6. Klasse) und ab der Secundaria gibt es dann a, b und g. G ist die Klasse, die das Internationale Abitur macht. Das sind normalerweisse die besseren Schueler als in den Parallelklassen. Das merke ich auch, denn ich bin in der S5G (in Deutschland die 11. Klasse)und wir machen die Themen ziemlich schnell durch und was wir z.B. in Mathe im ersten Trimester machen, machen die Parallelklassen im ganzen Schuljahr. Man muss also schon etwas fit sein, sonst wird das echt schwer. Ich bin in der g-Klasse, da da die Schuler disziplinierter sind und mehrere Faecher (Deutsch, Bio, Geschichte) auf deutsch sind. Dazu haben wir noch CAS und TOK, das die anderen Klassen nicht haben. Dafuer haben wir kein Sport, kein Musik und kein Kunst.
In der Woche habe ich 46 Stunden. Eine Stunde geht hier 40 min. Morgens haben wir immer 7 Stunden (bis 13:05 Uhr) und mittags noch 4 Stunden (bis 17:00 Uhr). Montag, Dienstag und Mittwoch haben wir immer bis 17:00 Uhr Schule (11 Stunden), Donnerstag nur bis 12:20 Uhr, da in der letzten Stunde die Lehrer immer eine Versammlung haben (6 Stunden) und Freitag dann noch bis 13:05 Uhr (7 Stunden). Dazu kommen dann immer noch die Hausaufgaben und fuer die Tests, KAs und solche Dinge muss man ja auch immer noch lernen. Das ist immer total anstrengend, vor allem, weil ich so viel Unterricht von Deutschland nicht gewohnt bin und wir sind alle immer total froh, wenn endlich die ersten drei Tage der Woche vorbei sind und noch gluecklicher, wenn dann auch der Unterricht am Freitag geschafft ist und das Wochenende erreicht.
Insgesamt haben wir dieses Schuljahr 12 verschiedene Faecher: Mathe (8 Stunden), Deutsch 6 Stunden), Englisch (6 Stunden), Literatur (6 Stunden), Geschichte (5 Stunden), Chemie (1 Stunde), Physik (1 Stunde), TOK (3 Stunden), CAS (1 Stunde), Biologie (7 Stunden), Monografie (1 Stunde) und Sociales Bolivia (1 Stunde). Davon haben wir Literatur, Deutsch, Mathe und Englisch jeden Tag...
In Literatur macht man natuerlich Literatur aber auch spanische Grammatik, da es nicht extra Spanisch als Fach wie bei uns Deutsch gibt.
CAS ist ein Projekt, das man machen MUSS (ich nicht) und da redet man im Unterricht halt darueber, wo man das machen kann, wie man das macht und solche Dinge. Vielleicht mach ich eines freiwillig. Mal schauen.
In Monografie lernen wir, wie man eine Monografie / Essay schreibt, worauf man achten muss und so etwas. Wenn man ein Essay in einem spanischen Fach schreibt, muss es auf spanisch sein, in Englisch auf englisch und in einem deutschen Fach auf Deutsch. Ich werde eines in einem deutschen Fach schreiben!
In TOK behandeln wir gerade den Unterschied zwischen „saber“ (wissen) und „conocer“ (kennen). Das wird in spanisch eben anders gebraucht als im Deutschen und da macht man dann so fragen, wie z.B. „Was ist der Unterschied zwischen „saber“ und „conocer“. Das Fach ist eher so etwas wie psicologia... aber manchmal echt interessant.
In Sociales Boliva haben wir bisher nicht viel gemacht. Nur ein bisschen ueber die Hippiezeit in Bolivien und das Geset hier (was keinen interessiert hat, weil es sowieso keiner einhaelt...) geredet. Immer ganz entspannend.
Es gibt ca. 80 Lehrer an der Schule und davon sind ca. 23 Deutsche.
Eigentlich ist die Schule ganz schoen und sie erinnert ein kleines bisschen an Deutschland. Wenn wir nicht so viel Unterricht haetten, wuerde ich echt gerne hingehen... aber das ist glaube ich ueberall so.
An der Schule haben total viele Schueler aber auch Lehrer Trollis als Schulrucksaecke. Bei uns in Deutschland nimmt man diese zum Verreisen. Sie sind total gross. Aber hier gibt es auch nicht nur Treppen, sondern auch so was, wo die ganzen Putzwagen und eben die Trollis hochkoennen.
Hier gibt es keine Fueller wie bei uns. Alle schreiben mit "Mangos". Das ist so was, wie ein Kugelschreiber. Aber viele haben sich in Deutschland einen Fuelle gekauft. Nur Patronen kann man hier auch nicht kaufen.
Jeden Tag bringen alle ihr iPad, ihr iPhone, iPot, Netbook, ihren Laptop, oder sonst was mit. Echt schlimm. Und jeder hat ein Blackberry. Echt fast die ganze Schule hat eines. Sogar schon die Grundschueler. Da dran sieht man auch, dass die alle echt viel Geld haben.
In jeder Mittagspause gehen wir nach dem Essen hoch, um Wi-Fi zu haben. Naja, in facebook kommt man nicht rein, da es gesperrt ist. An der Deutschen Schule gibt es keine Mensa. Entweder man kauft sich etwas (Sandwich), bringt selbst etwas mit (man kann sich das Essen in der Mikrowelle aufwaermen lassen), kauft vorne draussen was oder laesst sich etwas bringen. Man muss eben wieder in der Schule sein, bevor die Tore schliessen.
Am Kiosk konnte man bis zu Beginn diesen Schuljahres noch Cola und viele andere suesse Dinge kaufen. Das hat man jetzt geaendert, auf den Wunsch von meiner Tante und anderen LehrerInnen. Jetzt gibt es noch Muffins, Kekse, Wasser, Saft... und solche Dinge. Wer etwas Suesses will, muss sich das in den Pausen draussen vor den Eingangstoren kaufen, wo Leute Staende haben und so etwas verkaufen. Direkt am Eingang der Schule...
Wenn manche von ihrem Mittagessen noch total viel uebrig haben und das keiner mehr essen moechte, werfen sie das einfach in den Muell. Sie nehmen es nicht mehr mit nach Hause. Wuerde ich nie machen.
Inzwischen ist es auch nicht mehr ganz so sauber, wie es mir anfangs vorkommt. Oft liegt viel Muell auf den Tischen oder auf dem Boden, weil alle zu faul sind, das wegzuwerfen, obwohl es echt total viele Muelleimer gibt. Aber dann kommen immer die Putzfrauen und raeumen alles schoen weg.
Oft machen wir z.B. in Englisch keinen Unterricht, sondern reden einfach nur ueber dies und das. Das wuerde bei uns in Deutschland kein Lehrer machen. Naja, ueberall macht man andere Sachen. Viele Lehrer machen aber "normalen" Unterricht. Dieser ist trotzdem total locker, ausser Mathe...
Hier bringen immer die Lehrer morgens das Klassenbuch in den Unterricht mit und nehmen es am Ende des Schultages wieder mit. An meiner Schule in Deutschland muessen wir es immer selbst holen und wegbringen. Hier werden auch die Seiten immer aus dem Klassenbuch rausgerissen, mit den Tagen, die schon vorbei sind. Alles wird dann noch mal in ein anderes Buch uebertragen. Ich weiss nur nicht warum.
Letztens ist eine mit einem Schlafanzug gekommen. Hier zieht man zum Schlafen normale Kleidung an und kommt dann eben mit so etwas, was wir Schlafanzug nennen in die Schule. Oder total viele kommen mit Jogginghose.
Wenn der Lehrer nach 20 min. nicht kommt und man uns nichts anderes gesagt hat, duerfen wir einfach gehen. Auch wenn wir Mittagschule haben, haben wir 20 min. Zeit, zu spaet zu kommen. Danach braucht man eine Entschuldigung dafuer.
Unsere alte Direktorin, Frau R. ist in den grossen Ferien nach Deutschland gegangen (sie ist Deutsche) wegen ihrer kranken Mutter. Jetzt darf sie nicht mehr nach Bolivien reisen, da sie eig. nicht gehen haette duerfen. Sie hat einen Prozess wegen eines Unfalles an der Schule am Hals, fuer den sie nichts kann und als dieser passierte, war sie nicht mal Rektorin. Tja, Pech gehabt. Jetzt haben wir einen neuen, Herrn L. Er ist auch Deutscher. Er ist aber nur Rektor, weil er Konrektor war und es 1,5 Jahre dauert, bis man einen neuen Direktor an einer Schule hat. Diese Stelle muss in einer Zeitschrift ausgeschrieben werden, die nur 2x im Jahr erscheint, dann muessen die, die sich beworben haben erst vorstellen und irgendwann kann man dann entscheiden, wer neuer Rektor / neue Rektorin wird. So lange ist Herr L. noch Rektor.
Viele deutsche Lehrer sagen jetzt schon, dass sie Ende diesen Schuljahres gehen wollen, da es ihnen keine Spass mehr macht. Das haengt anscheinend viel mit Herr L. zusammen. Mal schauen...
Aber da bin ich ja schon lange wieder in Deutschland.
Das 1. Trimester ist jetzt auch schon vorbei und das 2. hat auch schon seit ein paar Wochen begonnen. Auch mein letztes Trimester.
Die Deutsche Schule hat eine Bibliothek mit Buechern von insgesamt einem Wert von 1000000€ oder so. Schon hammer... Aber es sind echt viele Bucher. In vielen Sprachen. Und auch viele alte Buecher.
Dafuer gibt es aber keine Sportumkleiden. Alle, die Sport haben, kommen schon immer mit ihrer Sportkleidung zur Schule. Echt schlimm...
Noch ca. 10 Wochen an dieser Schule und dann geht es zurueck nach Deutschland!
lg an alle vom anderen Ende der Welt!
talia

Link: http://www.colegioaleman-santacruz.edu.bo/es/historia.aspx



Einschulung
Am 24. Januar hatte ich meinen 2. „Ersten Schultag“. Denn dieses Jahr zaehle ich zu den „normalen“ Schuelern auf der Deutschen Schule. Das heisst, ich muss alle KAs und Test und alles andere ganz normal mitmachen, da ich dann Noten bekomme, die ich fuer Deutschland brauche. Wenn ich hier naemlich nicht versetzt werden wuerde, bleibe ich in Deutschland auch sitzen. Nur auf der Klassenliste stehe ich nicht drauf, da ich schon nach dem 2. Trimester wieder nach Deutschland zurueck gehe.
Am ersten Schuljahr von diesem Schuljahr haben wir uns alle gefreut und endlich wieder zu sehen und es gab Umarmungen und Begruessungskuesschen fuer jeden. Die anderen waren ja alle bis kurz vor Ende der Ferien fuer drei Monate in ganz Deutschland verteilt und haben sich so auch nicht gesehen. Es war echt schoen, alle wieder zu sehen.



Komisches Gefuehl
Es ist schon etwas laenger her, da war ich mit meinem Cousin Ma., Ml. und einem anderen Freund in Cuevas zum Schwimmen. Es war ein ziemlich warmer Tag und wir wollten uns abkuehlen.
Pa. hat uns hingefahren und auf der Fahrt ist ploetzlich in einer Kurve die Motorhaube aufgegangen und man konnte nichts mehr sehen. Mein Cousin hat eine Vollbremsung gemacht und wir sind alles ziemlich erschrocken. Doch zum Glueck ist nichts passiert und wir konnten nach einer kleinen Reparatur auch wieder weiterfahren.
In Cuevas angekommen haben wir den Eintritt bezahlt und uns umgezogen. Die Anlage ist total schoen und alles ist reine Natur. Wir mussten dann erst noch ein Stueck laufen, bis wir zu den ersten Wasserfaellen kamen. Es waren nur kleine aber es war total schoen und echt eine gute Erfrischung. Spaeter sind wir dann auch noch zu anderen Wasserfaellen gelaufen (wobei wir auch auf FKK-Besucher gestossen sind...) und es war total schoen und hat viel Spass gemacht.
Am Abend dann wieder zu Hause sagt mein einer Cousin F. zu mir, dass er nicht mitgegangen sei, weil das der Ort war, an dem seine grosse Schwester, meine Cousine A. ertrunken sei. Ich wusste das nicht und war total erschrocken darueber. Es war komisch, dass wir uns dort so amuesiert haben. Dort, wo meine Cousine, die ich und Ma. nicht einmal kennengelernt haben, im Alter von noch nicht ganz 7 Jahren gestorben ist...



Freitag, 2. März 2012
VILLA TUNARI
Die kleine Stadt Villa Tunari liegt ca. 6 Autostunden von Santa Cruz entfernt. Da sie im Norden liegt (auf nur 350m), ist es dort sehr heiss. Noch heisser als in Yapacaní. Das war total schlimm. Aber es gibt dort auch viele schoene Badestellen, wie z.B. am Río Chapare. Dort kuehlen sich immer total viele Leute ab. Das haben wir auch gemacht. Einmal sogar mit allen Klamotten. Aber danach war es schoen kuehl.
In Villa Tunari kann man ueberall Fisch essen. Echt lecker. Da die Stadt ein beliebtes Wochenendziel ist, gibt es dort auch jede Menge Cabañas, Hostals, Hotels... und andere Unterkuenfte. Man kann von Villa Tunari aus mehrere Nationalparks, den Regenwald oder andere Ausflugsmoeglichkeinten erreichen.
In Villa Tunari leben ca. 2000 Menschen. In Villa Tunari gibt es auch ein einzigartiges Tierschutzprojekt. Dort kuemmern sich Voluntaere (Freiwillige) um Tiere, die verletzt, ausgesetzt oder so wurden.
Die Plaza ist total schoen. Mit viel Wasser und Bruecken. Einmal haben wir sogar nachts um halb zwei oder so mitten auf der Plaza „Pata Pata“ getanzt. Das war total lustig und da keine anderen Leute mehr unterwegs waren, auch nicht peinlich.



TARIJA
Tarija ist eine grosse und ziemlich moderne Stadt. Man erreicht sie mit dem Bus in 17 Stunden. Nicht das naechste, aber es hat sich gelohnt. Die Stadt liegt fast an der Grenze zu Argentinien, also ganz im Sueden. Deshalb ist das Klima dort auch echt schoen. Nicht zu kalt, aber auch nicht zu heiss. Fast so wie in Samaipata.
Die Strasse nach Tarija ist ziemlich gut und auch so gut wie alles geteert. War also ziemlich angenehm die lange Fahrt, vor allem, weil ich gerne laenger fahre.
Die Stadt ist sehr schoen und man nennt sie auch „die rote Stadt“ da man von oben nur die roten Daecher sieht.
Tarija liegt auf 1850m. Die Hauptplaza ist gross und hat einen Brunnen in der Mitte. Die „Plaza de los estudiantes“ ist kleiner aber auch echt schoen. Beide haben viele Baeume.
In Tarija ist vor allem der Wein bekannt. Es ist ein guter Ort fuer den Weinanbau. Einmal sind mein Cousin und ich auch nach „La Concepción“ gefahren. Dort wird viel Wein und auch Singani hergestellt. Es ist eine total schoene Gegend. Schoen gruen und alles voller Weinberge. Ich fande die Stadt echt total schoen und es hat mir dort sehr gut gefallen.



SAN JOSÉ
Einmal haben wir einen Tagesausflug nach San José gemacht. Dieses winzig kleine Doerfchen liegt ca. 1 Stunde von Santa Cruz entfernt und ist echt mini klein. Wir waren dort auf einer Plantage von einer Freundin meiner Tante. Wir haben Obst gesammelt. Es war total heiss und es gab so unendlich viele Moskitos. Danach sahen wir alle wie rote Streuselkuchen aus. Total verstochen. Sie haben sogar durch die dicke Hose gestochen, da wir extra lange Hosen angezogen haben. Schlimm... Ausserdem gab es auch noch total viele, grosse Spinnen. Echt ecklig. Man musste immer schauen, dass man auf keine tritt und gleichzeitig, dass man in kein Spinnennetz laeuft. Aber das Obst war lecker.



YAPACANÍ
Die kleine Stadt Yapacaní liegt ca. 4 Stunden Autofahrt (mit dem klapprigen alten Auto) von Santa Cruz entfernt Richtung Norden. Dort ist es total heiss und etwas ausserhalb der Stadt gab es bis vor vier Jahren nicht mal fliessendes Wasser oder Strom. Fuer mich unvorstellbar. Dort koennte ich nie wohnen. Zu heiss...



COTOCA
An einem Nachmittag sind wir nach Cotoca gefahren. Das ist ein winziges Doerfchen ca. 20 km von Santa Cruz entfernt. Zu der Kathedrale pilgern jedes Jahr vom 7. auf den 8. Dezember viele Leute um die Jungfrau von Cotoca zu verehren. Hier hat jede Stadt / jedes Dorf seine Jungfrau. Sie wird immer um genug Essen, gutes Wetter und alles andere gebeten.
Wir waren dann noch auf einem Friedhof in der Naehe. Der war total gross und ueberall waren die Grabsteine als Platten in der Wiese und man ist sozusagen ueber die Graeber gelaufen. Aber es ist ein schoener Friedhof. Sauber, riesig, viele Blumen, Baeume... schoen.



SAMAIPATA
Samaipata ist ein kleines, total huebsches Dorf und liegt mit dem Taxi ca. 2 Stunden Fahrt von Santa Cruz entfernt. Mit der Micro faehrt man 3,5 bis 4 Stunden, doch seit die zwei grossen Bruecken eroeffnet sind, geht es eindeutig schneller und es ist auch ganz angenehm. Die Strasse ist zwar nicht die beste, aber ok. Es holpert oft, doch ich kann immer gut schlafen! 
Samaipata hat ca. 2000 Einwohner und liegt auf 1640m. Santa Cruz nur auf 400 und deshalb ist das Klima in Samaipata auch immer schoen angehem kuehl, im Gegensatz zu der grossen Stadt.
In Samaipata leben total viele Auslaender. Vor allem Deutsche, Hollaender, Franzosen. Aber auch Englaender und der ganzen Welt. Wenn man in Samaipata auf der Plaza ist, hoert man immer ziemlich viele verschiedene Sprachen.
Rund um Samaipata ist nur Huegellandschaft. Aber schoen gruen. Zu Samaipata gehoert auch ein Teil des Nationalparkes „Amboró“ und auch „El Fuerte“. „El Fuerte“ gehoert sogar zum Weltkulturerbe.
Ca. 20 min. von Samaipata entfernt liegt Cuevas. Ein ganz kleines Dorf mit einer schoenen Badestelle. Dort war ich einmal mit meinem Cousin und zwei Freunden und es war total lustig und echt schoen. Danach hat mir dann mein Cousin gesagt, dass das der Ort war, wo meine Cousine starb... ich fand das total schlimm, dass ich mich da so amuesiert hatte und das nicht wusste. Aber ich finde es gut, dass ich einmal an diesem Ort war, wenn ich schon meine Cousine nie kennengelernt habe. Sie ist mit 6 Jahren ertrunken...
In Samaipata gibt es total viele Restaurants und Cafés. Eigentlich alles ziemlich schoen und gut ausgestattet. Auch fuer Touristen gibt es viel Angebot. Viele Ausfluege, Touristeninfos, Touren... echt toll.
Das Dorf erinnert mich immer ein bisschen an Deutschland. Aehnliches Klima und aehnliche Umgebung. Wenn ich dort bin, fuehle ich mich immer total wohl.



SANTA CRUZ
Santa Cruz ist die Stadt, in der ich hier in Bolivien wohne. Sie ist ziemlich gross und komplett anders, als die Staedte, die ich von Deutschland gewohnt bin.
Es gibt Haeuser, die sind total modern, oder gross, dann welche, die sind schon total verfallen und steinalt. Vor allem um die Plaza sind die Haeuser und Gebeude in einem sehr guten Zustand. Das liegt auch daran, dass hier in Santa Cruz viele reiche Leute wohnen. Aber eben auch viele Arme, die auf der Strasse oder in Huetten leben.
An jeder Schule ist Schuluniform pflicht, ausser an der Deutschen Schule. Darueber bin ich sehr froh. Es ist eben noch eine Deutsche Schule und in Deutschland gibt es ja nur wenige Schulen, an denen Schuluniform Pflicht ist.
Die Einwohner der Stadt Santa Cruz nennt man Cruceños. Es leben hier ca. 1,5 mil. Leute und die Stadt waechst total schnell. Das sieht man auch daran, dass es immer mehr Hochhaeuser gibt.
1561 hat Don Ñuflo de Chavéz die Stadt gegruendet. Sie ist heute die zweit groesste Stadt Boliviens.
Santa Cruz wird auch als Drogenhauptstadt bezeichnet, da es hier einfach ist, an viele Drogen zu kommen. Ueberall sieht man Leute, die eindeutig unter Drogen stehen und die Regierung interessiert das nicht einmal... aber die ist in diesem Land ja sowieso eine Sache fuer sich.
Santa Cruz ist auch das wichtigste Wirtschaftszentrum fuer Bolivien. Es ist eine relativ moderne Stadt. Das sieht man zum Beispiel am Kino. Das ist total gross und so modern, dass man meinen koennte, man ist nicht in Suedamerika, sondern irgendwo in Europa.
Die Stadt hat sieben Ringe als Strassen, die so genannten Anillos und dann eben noch die Querstrassen. Ziemlich praktisch und man kann alles gut mit den Mikros erreichen.
Es gibt zwei Flughaefen in Santa Cruz. Der grosse heisst „Viru Viru“. Auf ihm kommen die Flugzeuge aus anderen Laendern an und auf dem anderen, der deutlich kleiner ist, meistens nur die Inlandsfluege oder Fluege in die Nachbarlaender.
Der Busterminal ist ziemlich gross. Santa Cruz hat einen Bahnhof, doch mit dem Zug zu fahren, ist nicht immer so gut und auch oft nicht so angenehm.
Die Plaza im Zentrum ist die Plaza „24 de Septiembre“. Direkt an der Plaza ist die Kathedrale. Sie ist sehr gross und schoen. Und abends, wenn es schon dunkel ist, leuchtet sie und es sieht total toll aus.
Doch auch hier ist das Problem mit dem Muell und den viel zu vielen Hunden. Ueberall stinkt es oder es liegen ueberfahrene Hunde auf der Strasse. Das ist echt ecklig! Man sieht immer irgendwo Leute, die sauber machen, doch kaum ist eine Stelle sauber, kommt jemand und laesst wieder irgendein Papierchen oder einen Becher oder sonst etwas fallen. Ich als Deutsche kann das gar nicht. Ich trage meinen Muell immer so lange in der Tasche mit mir herum, bis ich irgendwo einen Muelleimer sehe. Aber die Menschen hier, werfen einfach alles weg. Aus den Autos, aus den Micros oder einfach beim Vorbeilaufen. Total schlimm.
Es gibt aber auch Parks oder andere Stellen, an denen ist es sauber und die sind echt schoen. Auch meine Schule ist immer blitzeblank.
In Santa Cruz gibt es, wie in allen Staedten hier in Bolivien, grosse Maerkte, auf denen man alles bekommen kann. Kleidung, Essen, Spielzeug... einfach alles. Total praktisch.
Ich komme vom Dorf und bin eine so grosse Stadt nicht gewohnt. Aber inzwischen habe ich mich an so ziemlich alles gewoehnt. Doch in den kleinen Staedten, wie z.B. Samaipata, fuehle ich mich trotzdem noch wohler.



Donnerstag, 9. Februar 2012
Promos
An der Deutschen Schule hier in Santa Cruz hat jede Promoción (Abschlussjahrgang) einen „Namen“. Letztes Jahr war es „ehrlich“, die von diesem Jahr „einfach“ und mein Jahrgang „einfach“. Ich weiss nicht, wie die darauf gekommen sind, aber die drei wechseln immer durch. Wenn dann eine Veranstaltung ist, dann heisst es immer: organisiert von „einzig“ oder so. Schon lustig. Aber irgendwie auch komisch... Vielleicht erfahre ich ja irgendwann noch, wie die auf diese „Namen“ gekommen sind. Wuerde mich schon mal interessieren.